Auch die nächsten 5 Jahre empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V. Medizinern für die Hilfe beim Ausstieg aus der Tabaksucht Althergebrachtes. Nach wie vor setzt man, entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnislage auch bei Rauchern, die es mit den herkömmlichen Ansätzen nicht aus der Tabaksucht heraus schaffen immer wieder auf die gleichen Lösungen. Die vorhandenen und auch funktionierenden Alternativen zum Rauchen, E-Zigaretten und Tabakerhitzer, werden nicht empfohlen.
Dabei stellt der Bericht im Detail durchaus korrekt dar, dass der im Vergleich zum Tabakrauchen erheblich geringere Schadstoffgehalt und das erheblich geringere Krebsrisiko der Alternativprodukte wissenschaftlicher Konsens sind. Auch die Tatsache, dass viele Raucher mit diesen Produkten einen Weg aus dem Rauchen finden ist den Fachgesellschaften bekannt. In die Empfehlungen haben es die Alternativprodukte aber nicht geschafft. Die vorher breit ausgeführte Forschungs- und Datenlage ist den Autoren „nicht ausreichend“, was immer das bedeuten mag.
Schaut man in die erfolgreichsten Länder bei der Bekämpfung der Tabaksucht stechen zwei besonders positiv heraus, das Vereinigte Königreich und Schweden. Was beide gemein haben ist die Verfügbarkeit von Alternativprodukten. In Schweden ist es Snus und die von staatlichen Gesundheitsorganisationen sogar direkt empfohlene E-Zigarette im Vereinigten Königreich.
Jedes Jahr sterben allein in Deutschland über 120.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Wenn es den medizinischen Fachgesellschaften ernst damit ist, diesen Menschen zu helfen dann darf kein Pfeil im Köcher bleiben. Der mehr von Ideologie als von Wissenschaft geprägte Verzicht auf das Empfehlen von weniger schädlichen Alternativprodukten darf keine Menschenleben kosten.
Der Bundesverband Rauchfreie Alternative appelliert an die praktizierenden Mediziner in Deutschland, sich über die Leitlinie hinaus über das Thema Tobacco Harm Reduction zu informieren und Patienten, die auf ein weniger schädliches Alternativprodukt umsteigen, engmaschig zu begleiten. Die dabei anfallenden Vitaldaten sprechen in der Regel eine deutliche Sprache.
S3-Leitlinie “ Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung” (öffnet in neuem Fenster)
bvra
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