Warnung vor gefälschten Akkus

Warnung vor gefälschten Akkus

Seit einiger Zeit häufen sich die Meldungen, dass gefälschte Hochstrom Zellen im Umlauf sind. Diese Akkus werden für Geräte benötigt, bei denen der Energieträger wechselbar ist. Dies stellt ein deutliches Problem dar, weil hiervon eine wesentliche Gefahr ausgeht, im Vergleich zu handelsüblichen Batterien. Stimmen die Spezifikationen des Herstellers nicht mehr, kann der Akku beschädigt werden, oder sogar im schlimmsten Fall ausgasen.

Wie erkenne ich einen gefälschten Akku?

Wenn das Verhältnis vom Angebot zur Nachfrage stimmt, dann dauert es in der Regel auch nicht lange, bis erste Fälschungen auftauchen. Große Nachfrage in der Industrie und knapper werdende Rohstoffe sind zudem ein wesentlicher Faktor, weshalb Akkus immer häufiger gefälscht werden. Für den Verbraucher jedoch ist es in der Regel gar nicht so einfach eine Fälschung von einem Original zu unterscheiden. Welche Möglichkeiten es gibt, darum soll es in diesem Artikel gehen.

Dass solche Geschichten nicht immer einfach zu erkennen sind, zeigt ein Artikel von Mountainprophet (Quelle 1), der aus dem Jahr 2016 stammt. Der gefälschte Akku ist ausschließlich an der Beschaffenheit der weißen Isolierscheibe zu erkennen. Im Dezember 2020 hat Mountainprophet jedoch bekannt gegeben, dass er aus privaten Gründen keine Tests mehr durchführen wird. Im Englischsprachigen Raum sorgt Mooch (Quelle 2) für regelmäßige Tests und deckt immer wieder Fälschungen auf (Quelle 3). Aber auch der einfache Verbraucher hat ein paar Möglichkeiten um den eigenen Akku zu checken.

Der optische Vergleich mit einem anderen Akku.

Ist man bereits im Besitz von Akkus zum Dampfen, kann man die neu erworbenen damit vergleichen. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es sich um ein identisches Modell handelt. Bei Sony/Murata hat man hier den Vorteil, dass der Schrumpfschlauch leicht transparent ist. Die Beschriftung ist direkt am Akku angebracht, schimmert leicht durch und kann bereits ein erster Anhaltspunkt sein. Andere Hersteller hingegen benutzen Schrumpfschläuche, die nicht transparent sind. Hier hat man lediglich die Möglichkeit, den Pluspol miteinander zu vergleichen. Um weitere optische Unterschiede zu erkennen, ist es nur noch möglich den Schrumpfschlauch zu entfernen und anschließend zu erneuern. Dies sollte jedoch auch nur mit den notwendigen Kenntnissen geschehen. Aber selbst dann ist es oft sogar für Experten schwer, einen gefälschten Akku allein aufgrund der Optik zu erkennen.

Wenn sich der Akku eigenartig verhält.

Wird ein Akku sehr heiß oder ist im Verhältnis zu einem älteren Modell, welches man bereits besitzt, sehr schnell leer, dann ist auch das ein Indiz für eine mögliche Fälschung. Oft verfügen die Akkus über weniger Kapazität und sind in ihrer Belastung ebenfalls instabiler, was zu überdurchschnittlicher Hitze führt.

 Das Gewicht.

Da gefälschte Akkus anders beschaffen sind als das Original, wirkt sich dies unweigerlich auf das Gewicht aus. Mit einer einfachen Küchenwaage kann man dies ganz einfach kontrollieren, indem man zuvor das Gewicht der originalen Zelle ermittelt. Ein Originaler Samsung 30Q, wiegt zum Beispiel um die 45g. Generell bewegen sich die 18650 3000mAh Zellen zwischen 44 und 46g.

 Der Bezug aus sicheren Quellen.

Wenn man im Internet nach den jeweiligen Akkus sucht, wird man sehr schnell feststellen, dass diese auf den unterschiedlichsten Plattformen verkauft werden. Leider ist es heutzutage so, dass auch der Großhandel nicht davon befreit ist, nicht doch einmal mit gefälschten Produkten beliefert zu werden. Hier hat man jedoch ein besonderes Augenmerk darauf und informiert im Ernstfall auch den Kunden. Für den Endverbraucher stehen hier z.B. Akkuteile (Quelle 4) und nkon (Quelle 5) zur Verfügung. Die Seite von Akkuteile ist zudem ein guter Indikator um den aktuellen Preis zu ermitteln wie die verschiedenen Typen derzeit gehandelt werden. Ist ein Angebot ungewöhnlich günstig, sollte man hier immer alarmiert sein. Bezieht man seine Akkus aus einem Dampfer-Shop, und hat den Eindruck dass etwas nicht stimmt, dann sollte der Support mit entsprechender Kompetenz zur Seite stehen.

Abschließend bleibt noch die Frage offen, was der Handel selbst unternehmen kann. Hier ist es wichtig, dass die Verantwortung erkannt und umgesetzt wird. Der Bezug von Akkus sollte ausschließlich beim seriösen Großhändler erfolgen, um das Risiko möglichst gering zu halten.

Quelle 1 http://www.mountainprophet.de/2016/10/01/lg-hg2-shiny-washer-fakes-aus-bekanntem-deutschen-dampfshop/

Quelle 2 https://www.e-cigarette-forum.com/blogs/mooch.256958/

Quelle 3 https://drive.google.com/file/d/1irxbhYpknojzVwsA7a1486DXdRzFpWf-/view

Quelle 4 https://www.akkuteile.de

Quelle 5 https://www.nkon.nl

Martin Hollein im Auftrag des BVRA

Warnung vor gefälschten Akkus
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